Knock Out Optionsscheine

Wann kann ein Knock Out eintreten?

Ein Knock Out kann nur während der Handelszeit an der Referenzbörse eintreten. Sollte der Kurs des Basiswerts außerhalb dieser Zeit eine Knock-Out-Schwelle berühren, führt dies nicht zum Knock Out des Produkts. Der Preis des Produkts spiegelt diese Kursentwicklung zwar wieder und kann auch eine Kursstellung annehmen, die der eines ausgeknockten Produkts ähnlich oder identisch ist. Der Knock Out selbst kann aber erst mit der Wiederaufnahme des Handels an der Referenzbörse stattfinden.

Beispiel: Für deutsche Aktien ist die Referenzbörse der Xetra-Handel der Deutschen Börse. Unterschreitet der Kurs einer Aktie um 19 Uhr im Parketthandel einer Regionalbörse die Knock-Out-Schwelle eines Turbo Bull, ist dieser damit nicht ausgeknockt. Das Produkt kann frühestens mit dem ersten Kurs am nächsten Handelstag ab 9 Uhr im Xetra-Handel offiziell ausgeknockt werden. Notiert die Aktie zu diesem Zeitpunkt dann wieder über der Knock-Out-Schwelle wird das Produkt weitergehandelt und ist nicht ausgeknockt.

Was passiert, wenn ein Produkt ausgeknockt wurde?

Ein Produkt, dessen Knock-Out-Schwelle berührt wurde, können Anleger am Tag des Knock Outs noch im außerbörslichen Handel (Direkthandel) zum jeweiligen Restwert verkaufen. Klassische Turbos und Open End Turbos, bei denen der Basispreis und die Knock-Out-Schwelle identisch sind, verfallen nahezu wertlos. Für diese beträgt der Restwert 0,001 Euro. Für Mini Futures wird entsprechend der in den Endgültigen Angebotsbedingungen beschriebenen Vorgehensweise der Restwert ermittelt.

Sollten Anleger nicht von der Möglichkeit des Verkaufs am Tag des Knock Outs Gebrauch machen, findet am folgenden Handelstag eine automatische Ausübung statt. In deren Zuge erhalten Anleger ebenfalls eine Verkaufsabrechung und den entsprechenden Betrag auf ihrem Konto gutgeschrieben.

Was ist die Risikoprämie?

Die Risikoprämie bei Knock-Out-Optionsscheinen ist ein Teil des Produktpreises und wird auf den inneren Wert aufgeschlagen. Der Grund für diesen Aufschlag ist in erster Linie das Risiko einer Kurslücke. Diese kann sowohl innerhalb eines Tages durch eine starke Marktbewegung auftreten, die beispielsweise durch die Veröffentlichung von Konjunktur- oder Unternehmensdaten hervorgerufen wird, als auch ein großer Unterschied zwischen dem Schlusskurs des einen Tages und dem Eröffnungskurs am nächsten Tag sein.

Für den Emittenten eines Knock-Out-Papiers besteht in diesen Fällen das Risiko, dass die Absicherungsposition nicht in Höhe des Knock-Out-Niveaus aufgelöst werden kann, sondern erst zu einem niedrigeren Kurs (bei Bull-/Long-Produkten) bzw. zu einem höheren Kurs (bei Bear-/Short-Produkten). Die Höhe der Prämie drückt dieses Risiko aus und ist im Zeitverlauf auch variabel. Die Prämie kann in einem volatileren Marktumfeld erhöht und in weniger schwankungsintensiven Zeiten verringert werden. Dies kann grundsätzlich auch innerhalb eines Handelstages geschehen.

Warum hat sich der Basispreis meines Knock-Out-Zertifikats verändert?

Unter den Produkttypen der Knock-Out-Optionsscheine gibt es einige, deren Basispreis bzw. Knock-Out-Schwelle über die Laufzeit hinweg konstant sind und andere, bei denen sich dieser Wert ändert.

Klassische Turbos mit einer vordefinierten Endfälligkeit haben eine feste Knock-Out-Schwelle. Diese ändert sich auch während der Laufzeit nicht. Einzige Ausnahme hiervon kann eine Kapitalmaßnahme seitens einer Aktiengesellschaft sein (z.B. Aktiensplit, Sonderdividende etc), wodurch die Produkte dann ebenfalls angepasst werden können. 

Bei Produkten ohne Laufzeitbegrenzung, die also theoretisch endlos bestehen können, sind der Basispreis und die Knock-Out-Schwelle allerdings variabel. Dies ist durch die entstehenden Finanzierungskosten zu erklären, welche nicht im Produktpreis berücksichtigt werden können. Die Weitergabe dieser Finanzierungskosten erfolgt durch eine tägliche Anpassung des Finanzierungsniveaus/Basispreises. Aus diesem Grund ändert sich auch das Knock-Out-Niveau dieser Produkte.