Optionsscheine

Welche Einflussfaktoren bestimmen die Preisentwicklung eines Optionsscheins?

Ein Optionsschein besitzt mehrere Einflussfaktoren, die den Preis des Produkts bestimmen. Zu den wichtigsten Größen zählen die Entwicklung des Preises des Basiswerts, die Dividendenentwicklung, das Zinsniveau sowie die implizite Volatilität.

Preis des Basiswerts: Die Kennzahl Delta gibt an, wie stark aktuell der Einfluss der Preisentwicklung des Basiswerts auf den Preis des Optionsscheins ist. Das Delta kann bei Call-Optionsscheinen zwischen 0 und 1 bzw. zwischen 0% und 100% liegen (bei Put-Optionsscheinen entsprechend zwischen 0 und -1). Ein Delta von 0 bedeutet, dass der Optionsschein derzeit praktisch überhaupt nicht auf eine Kursveränderung im Basiswert reagiert. Auf der anderen Seite wirkt sich ein Delta von 100% dahingehend aus, dass der Optionsschein zur Gänze die Kursentwicklung des Basiswerts nachvollzieht. Das Delta ist dabei im Zeitverlauf variabel und vor allem davon abhängig, wo der Basispreis des Optionsscheins im Vergleich zum aktuellen Kurs des Basiswerts liegt und wie viel Zeit noch bis zum Bewertungstag verbleibt.

Dividendenentwicklung: Im Preis des Optionsscheins sind die in dessen Laufzeit fallenden erwarteten Dividendenausschüttungen bereits mit berücksichtigt. Ändern sich diese Erwartungen oder fallen die tatsächlichen Dividenden in anderer Höhe als die Schätzungen aus, so hat dies einen Einfluss auf den Preis des Optionsscheins.

Zinsniveau: Die Kennzahl Rho gibt an, wie stark sich eine Änderung des Marktzinsniveaus auf den Preis des Optionsscheins auswirkt.

Implizite Volatilität: Neben dem Delta ist die Kennzahl Vega eine der wichtigsten Einflussfaktoren auf den Preis von Optionsscheinen. Das Vega gibt dabei die Reaktion des Optionsscheins auf eine Veränderung der impliziten Volatilität an. Hierunter versteht man, vereinfacht ausgedrückt, die für die Zukunft erwartete Schwankungsbreite des Basiswerts. Grundsätzlich gilt, dass eine höhere implizite Volatilität Optionsscheine verteuert, wohingegen eine fallende Volatilität sinkende Optionsscheinpreise zur Folge hat.

Wie stark die einzelnen Einflussfaktoren auf den Preis eines Optionsscheins einwirken, ist von dessen spezieller Ausgestaltung abhängig. Das bedeutet auch, dass verschiedene Optionsscheine unterschiedlich auf die entsprechenden Marktentwicklungen reagieren können. Hinzu kommt, dass die einzelnen Einflussgrößen im Zeitablauf nicht konstant sind und sich bei verändernden Marktbedingungen ebenfalls ändern.

Können Optionsscheine ausgeübt werden?

Alle Optionsscheine beinhalten ein Ausübungsrecht. Lediglich die Art des Optionsscheintyps bestimmt, wann dieses Ausübungsrecht Anwendung finden kann. Optionsscheine europäischen Typs können nur zum Laufzeitende ausgeübt werden. In diesem Fall findet bei unseren Optionsscheinen auch eine automatische Ausübung statt, sodass Anleger hier nicht tätig werden müssen.

Optionsscheine amerikanischen Typs hingegen können an jedem einzelnen Tag während der Laufzeit seitens des Anlegers ausgeübt werden. Hierzu müssen lediglich die Bedingungen gemäß Prospekt erfüllt sein, damit die Ausübung an diesem Tag durchgeführt werden kann. 

Es gilt zu beachten, dass nur Optionsscheine im Geld eine Auszahlung im Falle der Ausübung zur Folge haben. Der Zeitwert geht in diesem Fall verloren.

Was passiert bei der Ausübung eines Optionsscheins?

Bei der Ausübung eines Optionsscheins erhalten Anleger immer den inneren Wert des Produkts als Barausgleich gutgeschrieben. Es findet keine physische Lieferung des Basiswerts statt. Dies ist sowohl bei einer vorzeitigen Ausübung während der Laufzeit (amerikanischer Optionstyp) der Fall als auch am Bewertungstag am Laufzeitende. 

Besitzt der Optionsschein zum Zeitpunkt der Ausübung keinen inneren Wert, werden die Stücke seit dem 1. März 2021 mit je 0,001 EUR abgerechnet.

Ein Optionsschein hat am Bewertungstag keinen inneren Wert. Was passiert dann mit diesem?

Ein Optionsschein, der nicht im Geld notiert, besitzt keinen inneren Wert.

Seit dem 1. März 2021 werden alle von Citi emittierten Optionsscheine, die zum Bewertungszeitpunkt aus dem Geld notieren, mit 0,001 EUR abgerechnet.

Was ist die implizite Volatilität?

Die implizite Volatilität ist eine Einflussgröße auf den Wert von Optionen und Optionsscheinen. Da auch viele Zertifikate Optionskomponenten beinhalten, ist sie auch für deren Wertentwicklung von Bedeutung.

Es handelt sich hierbei um einen Begriff aus der Statistik. Konkret ist die implizite Volatilität ein Maß für die Abweichung der einzelnen zukünftigen (täglichen) Renditen eines Basiswerts von deren Mittelwert. Nicht zu verwechseln ist die implizite Volatilität mit der historischen (realisierten) Volatilität. Letztere ist die Abweichung der Renditen von ihrem Mittelwert in der Vergangenheit, also von den tatsächlichen Kursschwankungen eines Basiswerts. Die implizite Volatilität dagegen ist eine Größe, die die Erwartungen der Schwankungsbreite für die Laufzeit einer Option/eines Optionsscheins ausdrückt.

Der Preis für Optionen ergibt sich an der Terminbörse aus Angebot und Nachfrage nach den entsprechenden Kontrakten. Geht man davon aus, dass alle Parameter wie Basispreis, Laufzeit, Zinsniveau, erwartete Dividenden etc allen Marktteilnehmern bekannt sind, kann man aus dem gehandelten Preis die darin enthaltene Erwartung an die zukünftige Schwankungsbreite ‚implizit’ berechnen, da diese die einzige unbekannte Größe in diesem Fall wäre. Daher auch der Name implizite Volatilität.